Google AppMaker wird Anfang 2021 abgeschaltet. Bis dahin funktionieren bereits erstellte Low-Code-Apps noch. Neue Apps können jedoch bereits seit  Mitte April 2020 nicht mehr erstellt werden. Wer bisher auf AppMaker setzte, sollte sich daher zeitnah nach einer Alternative umsehen.

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Ein Gastbeitrag von Christian Rentrop

Google gehört zu den Unternehmen, die gerne alte Zöpfe abschneiden. Im Fall der beliebten Low-Code-Plattform AppMaker ging es allerdings besonders schnell: Nur etwas mehr als anderthalb Jahre sind zwischen dem Start der Plattform und der Ankündigung ihrer Schließung vergangen. Google zeigt sich trotz hoher Nutzerzahlen konsequent: Seit dem 15. April 2020 nimmt die Plattform keine neuen Apps an, ab dem 19. Januar 2021 ist dann Schluss: Der Dienst – und mit ihm alle Apps – wird abgeschaltet. Grund genug also, sich über Alternativen Gedanken zu machen.

AppSheet ist keine echte Alternative

Der Grund für die Abschaltung von AppMaker ist vermutlich AppSheet: Google hatte die No-Code-Plattform zeitgleich mit der Ankündigung der AppMaker-Abschaltung erworben. Nun kommuniziert der Suchmaschinen-Riese den Dienst auch gleich als Alternative zum hauseigenen AppMaker: Durch No-Code soll es hier noch einfacher sein, Apps im Rahmen des Citizen-Developer-Konzepts zu entwickeln. Direkt übertragbar sind alte AppMaker-Apps aber nicht: Zwar unterstützen beide Dienste die CloudSQL-Datenbank, um Daten zu übernehmen  – die Apps selbst müssen aber nach dem Wechsel in AppSheet neu gebaut werden. Deshalb stellt sich die Frage, ob sich das lohnt: Einerseits ist der Wechsel von Low-Code zu No-Code mit deutlichen Funktionseinschränkungen in Sachen Portabilität und Flexibilität verbunden. Andererseits stellt sich nach Googles AppMaker-Abkündigung natürlich die Frage, ob AppSheet mittelfristig überhaupt zukunftssicher ist.

Bei Low-Code bleiben

Unternehmen und Anwender, die Low-Code-Programmierung aufgrund der gegebenen Möglichkeiten schätzen, werden zudem kaum Interesse an einer No-Code-Plattform haben. Denn No-Code ist in vielen Anwendungsszenarien nicht zielführend. Obendrein ist auch AppSheet eine geschlossene Plattform, die im Fall einer Abschaltung wie bei AppMaker keinen Quellcode ausgibt: Der nächste Wechsel inklusive zeitaufwändigem Learning, Schulungen und natürlich dem Neubau aller Apps ist vorprogrammiert. Wer das vermeiden will, sollte die Google-AppMaker-Abschaltung deshalb auch als Chance nutzen, zu einem offeneren Low-Code-Anbieter zu wechseln. So kann er einerseits bei Low-Code-Plattformen bleiben – und andererseits sicherstellen, auf ein System zu setzen, das zukunftssicher ist. Simplifier setzt zum Beispiel auf offene und portable Webtechnologie in Form von JavaScript-Quellcode: Dieser kann jederzeit extrahiert und bei Bedarf in andere Entwicklungsumgebungen migriert werden.

Herausforderung: Schnelle Neuerstellung vorhandener Low-Code-Lösungen

Die größte Herausforderung, die durch die AppMaker-Abschaltung entsteht, ist natürlich, dass bestehende Apps nicht übernommen werden können, weder von AppSheet, noch einer anderen Low- oder No-Code-Plattformen. Das bedeutet, dass vorhandener (App-)Content in jedem Fall neu erstellt werden muss. Damit das möglichst reibungslos klappt, ist es sinnvoll, zunächst die Datenbasis zu sichern: Google bietet hierfür eine Anleitung, die es ermöglicht, Datensätze als CSV-Datei aus der AppMaker CloudSQL-Datei zu ziehen. Diese wiederum können später auf die  Low-Code-Plattform importiert werden. Zudem kann auch die App selbst aus AppMaker exportiert werden. Für die Neuerstellung von Apps, die durch die AppMaker-Abschaltung betroffen sind, bietet Simplifier eine Reihe praktischer Vorlagen, Tools und Widgets sowie Importfunktionen für die Datensätze. Natürlich kann es sinnvoll sein, auch Algorithmen zu notieren, um alte AppMaker-Apps schnell beim neuen Low-Code-Anbieter „nachbauen“ zu können.

Die Vorteile von Simplifier 

Simplifier bietet für Unternehmen, die nach einer Alternative zu AppMaker suchen, den Vorteil, dass Insellösungen vermieden werden. Stattdessen sorgt ein ganzheitlicher Ansatz dafür, dass die Plattform – anders als aktuell AppMaker – künftig keine Sackgasse ist. Neben typischen IoT- und Business-Anwendungen ist es mit Simplifier auch möglich, komplexe Anwendungen mit Integration von Drittanbieter-Diensten, anderen Systemen und Geräten, Augmented Reality und typischen APIs auf Low-Code-Basis zu schaffen, ohne Hürden aufzubauen. Das beflügelt den Rapid-Development-Gedanken in Ihrem Unternehmen. Die dadurch entstehenden mobilen Apps und Desktop Anwendungen sind nicht nur hochgradig portabel, sondern auch betriebssystemunabhängig, mobile-friendly und bei Bedarf auch offline verwendbar. Dadurch wird die Low-Code-Plattform zu einer All-in-One-Lösung im gesamten Unternehmen, die es erlaubt, niedrigschwellig Anwendungen für alle Unternehmensbereiche zu entwickeln.

Fazit

Wer mit der AppMaker-Abschaltung vor den genannten Problemen steht, sollte die Abschaltung von AppMaker als Chance begreifen: Sie bietet die Möglichkeit, Googles Infrastruktur ganz oder in Teilen zu verlassen und auf offenere und flexiblere Low-Code-Konzepte zur flexibleren App-Erstellung zu setzen. Sicher ist auch der Wechsel zu Simplifier in gewisser Weise ein „Neuanfang“, den es zu meistern gilt, da auch die Technologie beherrscht werden muss und die Neuerstellung der bislang auf AppMaker erstellten Anwendungen nicht ausbleibt. Jedoch sind diese ein lohnendes Investment in Zukunftssicherheit, Flexibilität und Zeitersparnis, die letztlich für bessere Integration der Unternehmensbereiche und in schnellere Entwicklung praktischer Lösungen resultiert.

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Über den Autor

Christian Rentrop hat ein Studium des Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg absolviert. Im Jahr 2014 gründete er den TechBlog www.tutonaut.de, dessen Geschäftsführer er bis heute ist. Seit über zehn Jahren ist er als freier Journalist tätig und betreibt das Redaktionsbüro Rheinwort. Christian Rentrop lebt in Köln.