DIGITALISIERUNG DER NETZPROZESSE

Am Beispiel eines Versorgerverbundes

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Ausgangssituation

Der Wandel im Energiemarkt stellt Netzbetrieb und Netzvertrieb vor enorme Herausforderungen, denen heute kaum ein Unternehmen gewachsen ist. Viele Potenziale der Digitalisierung und viele Visionen von Machbarem stehen dem Alltagsgeschäft und historisch gewachsenen IT-Strukturen im Weg. Veraltete Systeme mit konkurrierenden Prozessen stehen einer gesetzlich vorgeschriebenen Smart Meter Initiative entgegen.

„Eine spezifische Digitalisierungsstrategie haben gerade einmal 17 Prozent der EVUs, aber es gibt vielversprechende Ansätze dafür, Geschäftsprozesse zu digitalisieren und kundenorientierte digitale Angebote zu entwickeln.“
PwC Studie „Deutschlands Energieversorger werden digital“, 15. Januar 2016

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Herausforderung

Die einzige Lösung für Unternehmen in der Energiewirtschaft, um die zukünftigen Herausforderungen sicher zu bestehen, ist die nahtlose Digitalisierung in allen relevanten Unternehmensbereichen.

Um den Weg der Digitalisierung gemeinsam zu gehen, haben sich die drei Netzgesellschaften SWO Netz GmbH aus Osnabrück, die Bielefelder SWB Netz GmbH und münsterNetz GmbH im Jahr 2015 zu einem Verbund zusammengeschlossen. Ziel des Zusammenschlusses ist es, gemeinsame Themen in den Bereichen technisches Regelwerk, Netzanschluss-Prozess und Erzeugungsanlagen voran zu treiben.

Eine Idee nimmt Gestalt an.
Aus jedem der drei Unternehmen wurde ein Vertreter gewählt, der das Projekt maßgeblich vorantreiben soll.

„Die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle und Investitionen in innovative Technologien gehören zu den Top-Themen der Energieversorger in Deutschland.“
Stadtwerke-Studie 2017 im Auftrag von Ernst & Young (EY) und dem Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
Roger Filges
Leiter Kundenanschluss
Hartwig Dall
Abteilungsleiter Netzanschluss
Karl-Heinz Kasel
Leiter Kundenanschluss
„Wir haben uns zu einem Verbund zusammengeschlossen, weil wir alle drei regionale und kommunale Versorger vergleichbarer Größenordnung sind.“
Hartwig Dall, Abteilungsleiter Netzanschluss der münsterNetz GmbH

Die drei Fachbereiche habe sich erstmals Mitte 2015 getroffen, um Erfahrungen auszutauschen. Schnell ist aufgefallen, dass jedes Unternehmen die gleiche Art an Daten bearbeitet. Gemeinsam wurde daraufhin der Projektauftrag definiert:

Schaffung einer gemeinsamen Oberflächenlogik zur Erfassung von erforderlichen Informationen zu Netzanschlussanliegen von Netzkunden und deren beauftragten Fachfirmen.

Innerhalb des kleinen Projektteams wurden in zehn gemeinsamen Workshoptagen 580 Eingabe-, 230 Dropdown-Felder und 85 Check-Boxen analysiert, harmonisiert und definiert.

„Wir haben uns bei der Auswahl eines geeigneten Partners einige Anbieter angeschaut. Unsere Wahl fiel sehr schnell auf die Simplifier AG, da wir uns nicht nur gut aufgehoben fühlten, sondern das Unternehmen auch mit vorhandener Fachkompetenz und Erfahrung im Umgang mit Versorgern glänzen konnte.“
Karl-Heinz Kasel, Leiter Kundenanschluss der SWO Netz GmbH

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Lösung

Das Ergebnis des Workshops ist ein gemeinsam erarbeitetes Lastenheft von 244 Seiten. In Zusammenarbeit mit der Simplifier AG wurden die Anforderungen des Lastenhefts in die Tat umgesetzt. Ergebnisse waren drei Teilbereiche des Netzportals: Hausanschluss-, Inbetriebsetzungs- und Installateursportal.

Vom Anschlussantrag bis zur Inbetriebsetzung – das netzportal der Simplifier AG deckt alle relevanten Schritte für ein effektives Antragswesen ab. Dabei ist es in insgesamt sechs Module aufgeteilt.

Die Portallösung basiert auf einer technologisch standardisierten Grundlage: Unserer Low-Code Plattform Simplifier. Diese verzahnt die Netzgesellschaft 4.0 intelligent mit bestehenden Systemen, wie SAP, SAP IS-U, SIV Kvasy, GIS-Systeme oder Schleupen. Außerdem dient sie sowohl als externes wie auch internes Portal für die Kommunikation mit Marktpartnern.

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Ergebnisse

Das Netzportal stößt auf positives Feedback

Bereits kurze Zeit nach dem Start des Hausanschluss-, Inbetriebsetzungs- und Installateursportals, stießen die Mitglieder des Versorgerverbundes auf positives Feedback, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens.

Im Hinblick auf die Kunden ist die positive Rückmeldung hauptsächlich auf die Zeitersparnis zurückzuführen. Denn die Anmeldung eines Netzanschlusses war in der Vergangenheit oft sehr aufwändig. Die entsprechenden Anträge mussten besorgt, recht umfangreiche Dokumente ausgefüllt und schließlich per Post verschickt werden. Die analoge Vorgehensweise dauerte meist sehr lange, wodurch ständige Verzögerungen an der Tagesordnung waren. Durch die Umstellung hin zu einer digitalen Lösung können zukünftig nicht nur Medienbrüche vermieden werden, sondern auch die Abwicklung verläuft wesentlich schneller und effizienter. Der Kunde kann nun von zu Hause aus die Anmeldung für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme im Portal bequem durchführen.

Bei der Anmeldung von Mehrparteienhäusern sind Bauträger und Installateure oftmals mit einer wahren Papierflut konfrontiert. Durch die Umstellung hin zum Netzportal wird die Abwicklung wesentlich komfortabler. Das Programm unterstützt beim Ausfüllen mit zahlreichen Erläuterungen, Hilfestellungen und Funktionen. Eingegebene Daten können gespeichert und wiederverwendet werden. Diese Funktionalität spart kostbare Zeit und Nerven. Schritt für Schritt wird der Antragsteller durch die Anmeldung geleitet bis zur sicheren Übermittlung der Antragsdaten in das ERP System (SAP, IS-U, Schleupen, SIV kVASy 5, GIS-Systeme). Ein aktueller Bearbeitungsstatus der Anmeldung sorgt zusätzlich für mehr Übersichtlichkeit. Dem Antrag können außerdem zusätzliche Dokumente beigefügt werden.

Mit der Lösung profitieren Versorger zudem von automatisierten Workflows. Statuswerte und Aktionsdaten werden automatisch ins ERP System übertragen.

Installateure haben weiterhin die Möglichkeit, Einspeiseanmeldungen und Inbetriebsetzungen vollständig über das Portal durchzuführen. Einfach mit einem Klick online abschicken und der Antrag wird umgehend automatisiert bearbeitet.

Kundenservice

Die Anmeldung eines Netzanschlusses ist nun für den Kunden deutlich einfacher, schneller und unkomplizierter.

  • Besorgen von Dokumenten entfällt

  • Medienbrüche werden vermieden

  • schnellere Abwicklung von Anträgen

  • Anmeldung komplett von Zuhause aus

Akzeptanz

„Gerade die Installateure schätzen die Vorzüge des Portals. Wir sind davon ausgegangen, dass wir in der Anfangsphase etwa 80% der Installateure erreichen werden, aber bereits nach kurzer Zeit hatten wir eine Abdeckung von 100%. Ich denke das spricht für sich.“
Roger Filges, Leiter Kundenanschluss der SWB Netz GmbH

Papierflut adé

Bei der Anmeldung von Mehrparteienhäusern sind Bauträger und Installateure oftmals mit einer wahren Papierflut konfrontiert. Durch die Umstellung hin zum Netzportal wird die Abwicklung wesentlich komfortabler.

Diese Funktionalität spart kostbare Zeit und Nerven.

Die Story als Video

Die Idee spricht sich herum

Die Zusammenarbeit zwischen der Simplifier AG und dem Versorgerverbund hat mittlerweile Anerkennung bei weiteren Netzbetreibern gefunden. Ende 2016 schlossen sich mit Andreas Barth, die Stadtwerke Ulm / Neu-Ulm Netze GmbH dem Versorgerverbund an. Anfang 2017 folgte Mathias Scheller, Städtische Werke Netz + Service GmbH aus Kassel.

„Wir sind mit dem Projekt Ende letzten Jahres gestartet. Die anderen Stadtwerke haben bereits eine herausragende Vorarbeit geleistet, von der wir in Ulm nur profitieren können.“
Andreas Barth, Teamleiter Netzanschlusswesen Stadtwerke Ulm / Neu-Ulm Netze GmbH
Andreas Barth
Teamleiter Netzanschlusswesen
Mathias Scheller
Leiter Kundenservice

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