Ein Kernanliegen bei der Softwareentwicklung sollte Benutzerfreundlichkeit sein. Denn Sie entscheidet schlussendlich, ob das Produkt angenommen und genutzt wird.

„Use it – or lose it!“ sagt ein altes Sprichwort. Das „use it“ steht in unserem Fall für einen gut gemeinten Ratschlag: Nutze alles, was du hast,  um die Benutzerfreundlichkeit deines Produkts oder deiner Dienstleistung zu optimieren.

Ansonsten heißt es „lose it“ – in Bezug auf das Vertrauen der Kunden in das eigene Unternehmen. Und mit dem Vertrauen des Kunden verschwindet dieser dann auch.

Benutzerfreundlichkeit als zentrales Element

Benutzerfreundlichkeit ist ein zentrales Element in unserer heutigen Gesellschaft. Das gilt für viele Bereiche – das Internet und die heutige App-Nutzung sind da keine Ausnahme.

Im Prinzip ist dort alles auf den User und adäquaten Service ausgerichtet. Wer keinen guten Service bietet, hat früher oder später das Nachsehen.

Zu gutem Service gehört im besten Fall natürlich Benutzerfreundlichkeit. Das muss also bedeuten: Alles wird effizienter, sodass Nutzer schneller arbeiten können bzw. schneller finden, was sie suchen. Je höher die Usability einer Website, desto leichter findet man sich zurecht und erhält die gewünschten Informationen. Wenn Menschen nicht bei dem jeweiligen Unternehmen nachfragen müssen, weil sie alle für sie notwendigen Informationen bereits online finden, ist das ein immenser Vorteil.

Benutzerfreundlichkeit spielt natürlich auch bei der Softwareentwicklung eine tragende Rolle. Software muss schließlich gut zu handhaben sein. Nur wenn man sie leicht und intuitiv bedienen kann, bringt sie demjenigen, der mit ihr arbeitet, einen Mehrwert.

Genau das bieten Low-Code-Plattformen! Diese versetzen Anwender in die Lage, eigene Anwendungen zu erstellen. Quasi alle Aufgaben, Einstellungen, Designs, Logiken usw. lassen sich durch eine UI-Oberfläche sowie entsprechende Elemente konfigurieren und in die verschiedensten Systemlandschaften integrieren.

Usability vs. User Experience (UX)

Bei der Beschreibung der Thematik werden jedoch häufig zwei Begriffe in einen Topf geworfen: Usability und User Experience. Daher bietet sich ein Blick auf die Unterschiede an:

Usability beschreibt prinzipiell die Nutzungstauglichkeit von Produkten. Sie bezeichnet das „[…]Ausmaß, in dem ein System durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen“. Im Vordergrund stehen hier die verschiedenen Zielgruppen und Nutzer.

User Experience (UX) geht darüber hinaus. Sie beschreibt letztlich alle Aspekte der Nutzererfahrung bei der Bedienung von Software – inklusive der eigenen Beurteilung, die subjektiv auf der eigenen Erwartungshaltung basiert.

UX als ABC der modernen Softwareentwicklung

Die meisten von uns arbeiten in ihrem Alltag auf irgendeine Art und Weise mit Software. Alleine in der IT-Branche arbeiten laut Statista aktuell knapp 1 Mio. Menschen in Deutschland.

Wenn man nun noch alle diejenigen, die in anderen Bereichen tätig, aber auf Software angewiesen sind, dazuzählt, sieht man: Das sind viele! Und weil wahrlich nicht jeder programmieren kann, muss Software leicht bedienbar sein.

Die Entwicklung der Softwareentwicklung

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Software stark geändert.

Sehen wir uns doch mal beispielhaft MS-DOS (Microsofts erstes Betriebssystem für x86-PCs), das 1981 auf den Markt kam, an. Es verfügte über keine grafische Benutzeroberfläche. Die Bedienung setzte einige Kenntnisse der Bedienungssyntax voraus.

Aus heutiger Sicht in puncto Benutzerfreundlichkeit quasi undenkbar!

Ganz so kompliziert wie eine eigene Programmiersprache war das zwar nicht. Weit entfernt davon war es aber auch nicht mehr. Da stellt sich die Frage: Wie viele Leute, die heute regelmäßig mit Software arbeiten, können wohl programmieren?

Da die Bedeutung von Software in unserem Alltag eine immer wichtigere Rolle spielt, liegt es natürlich nahe, diese leichter bedienbar zu gestalten.

Die UX wird quasi zum ABC der modernen Softwareentwicklung!

„I“ wie intuitiv

Software muss demnach einfach immer einfacher werden – und das nicht nur im privaten Umfeld. Mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets haben eine neue Ära der Intuitivität für viele Menschen eingeläutet. Dem gilt es, Rechnung zu tragen.

Mittlerweile gestaltet es sich so, dass die Geräte und ihre intuitive Bedienbarkeit auch vermehrt im Geschäftsleben geschätzt werden. Viele Arbeitnehmer möchten diese Einfachheit, an die sie sich privat gewöhnt haben, auch bei der Benutzung von betrieblicher Software nicht mehr missen – auf mobilen Geräten und am Desktop.

Es geht also darum, den gewohnten Umgang mit Apps in das Berufliche zu übertragen.

„W“ wie wirtschaftlich

Neben dem „Gewohnheitsrecht“ gibt es noch einen weiteren Faktor, der in diesem Zusammenhang zu beachten ist: den ökonomischen! Was ist damit gemeint?

Wenn eine Software einfach zu bedienen ist, sinkt die Gefahr von falscher Bedienung. Dies kann unter Umständen zu starken Folgeschäden führen.

Zudem kann schwer bedienbare Software dem Ruf einer Firma durch ein mieses Nutzererlebnis nachhaltig schaden, was natürlich den wirtschaftlichen Schaden weiter verstärkt.

UX und Unternehmen

Besonders große Unternehmen mit eigener Entwicklungsabteilung haben inzwischen auf reagiert und stellen vermehrt User Experience Designer ein. Diese decken ein ziemlich weites Feld ab.

Sie konzipieren Software im besten Fall so, dass sich derjenige, der damit arbeitet, auch wohlfühlt. Optik spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Dennoch ist UX-Design weit mehr als einfach nur das „Aufhübschen“ von Software. Vielmehr geht es um Begriffe wie „Form follows function“ und „Mobile first“, da immer mehr User mit mobilen Endgeräten agieren. Am wichtigsten ist aber letztlich, das, was der Kunde will und braucht. In den Worten von Amazon-Gründer Jeff Bezos: „Customer First“

Wichtiges Beispiel dafür sind gelernte, weil vertraute Funktionen, an die sich Anwendungen halten sollten, um verstanden und akzeptiert zu werden. Dazu gehört z.B., dass der „Zurück“ Button den Nutzer auf die vorher besuchte Seite führt.

Ein weiteres evolutionstechnisches Element betrifft die Farbsymbolik. Im Regelfall steht grün für „bestätigen“ und rot für „abbrechen“. Nicht nur Apps folgen diesem Prinzip, auch Automaten oder Ampeln.

Für UX-Designer ist es wichtig zu wissen, dass verschiedene Kulturen ganz unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Farbsymbolik und Gestaltung von Anwendungen haben können. So steht im arabischen Raum, wo es schließlich oft sehr heiß ist, die Farbe rot für das Böse oder auch die Zerstörung. In Rußland dagegen, wo es meist sehr kalt ist, hat rot eine positive Konnotation.

Daher brauchen international ausgerollte Anwendungen viel Konzeptionszeit, was die UX nach Lehrbuch kostenintensiv gestaltet. Daher werden in vielen Unternehmen die gut ausgebildeten Spezialisten als Entwickler genutzt, obwohl sie eigentlich die Entwicklungsarbeit konzipieren sollten.

UX und Low-Code

Fakt: Es wird immer mehr Software für immer mehr Zwecke benötigt. Kein Unternehmen kann es sich leisten, mehrere Monate oder sogar Jahre auf eine Applikation zu warten. Deshalb braucht man Systeme, mit denen sich Konzept-Phase, die Entwicklungs- und die Testphasen verkürzen lassen.

Genau hier kommt die Low-Code ins Spiel.

Software muss nicht von Grund auf programmiert werden. Vielmehr lässt sie sich mit vorgefertigten Elementen erstellen: Ob Layout, bestimmte Funktionen, ganze Applikationen oder Plugins. Dank Rapid Prototyping lassen sich neue Ideen schnell in klickbare Demos umwandeln.  So kann man überprüfen, ob die Idee beim späteren Nutzer auch Anklang findet – bevor man mit der eigentlichen Arbeit beginnt.

Ansonsten kann es oft ärgerlich werden, wenn die realisierte Anwendung und Benutzerbedürfnisse weit auseinander gehen. Daher sollte immer klar kommuniziert werden, was der Kunde genau möchte.  Aus „ärgerlich“ wird dann nämlich ganz leicht „teuer“. Nachträgliche Änderungen kosten nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld.

Beim UX-Design sind  daher drei Punkte besonders wichtig: Analyse, Analyse und Analyse. Das bedeutet, dass die Benutzergruppen so exakt wie möglich untersucht werden müssen. Wenn die Anwendungen nicht im Einklang mit den verschiedenen Bedürfnissen von Benutzern stehen, haben alle Beteiligten ein Problem.

Daher ist während der Entwicklung einer Anwendung die Einbindung des Fachbereichs immens wertvoll. Dieser weiß, was gebraucht wird und arbeitet später mit der Anwendung!

Fazit

Benutzerfreundlichkeit ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Softwareentwicklung, da Software nutzerzentriert agieren soll.

Wem also daran gelegen ist, für Zufriedenheit bei allen Softwarenutzern zu sorgen, der sollte darauf achten, dass die Anwender sich mit dem angebotenen Produkt identifizieren und dieses intuitiv bedienen können

Low-Code-Plattformen sind hierfür ein probates Mittel. Durch ihre vorgefertigten Elemente versetzen sie den App-Entwickler in die Lage, eine intuitiv zu verwendende App erstellen zu können.

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