Seit geraumer Zeit beschäftigen wir bei Simplifier uns mit Software. Wesentlicher Teil unserer Arbeit ist es dabei, Anwendungen so zu gestalten, dass sie von Usern so positiv wie möglich wahrgenommen werden. Zusammengefasst wird diese Tätigkeit unter dem Namen User Experience (UX).

Herausragende IoT-Lösung, gebaut auf der Low-Code-Plattform Simplifier, rettet das Leben von zahlreichen Feuerwehrkräften in Dubai.

Immer wieder passieren bei Feuerwehreinsätzen Unfälle. Trotz guter Schulungen und technischen Hilfsmitteln nehmen die Unfallzahlen bei Feuerwehreinsätzen und Hilfeleistungen weltweit zu. Um diese Gefahr einzudämmen, hat das Würzburger Softwareunternehmen Simplifier in Zusammenarbeit mit Five Pillar Solutions aus Dubai durch Umsetzung auf der  Low-Code-Plattform Simplifier eine IoT-Lösung für Feuerwehrleute entwickelt, die in Zukunft Leben retten wird.

Feuerwehrkräfte, in diesem Fall auch als „Connected Workers“ bezeichnet, müssen während eines Einsatzes ihre Vitalwerte, also Puls, Temperatur und Atemgeschwindigkeit sowie die Körperhaltung konstant im Blick behalten. Gerade in Extremsituationen, wenn beispielsweise durch das Verbrennen bestimmter Materialien giftige Gase austreten, erhöhte Temperaturen vorliegen oder ein Sauerstoffmangel besteht, ist eine kontinuierliche Kontrolle lebensnotwendig. Sobald gesundheitliche Probleme auftreten, muss die Einsatzleitung sofort handeln. Dies gelingt nur durch eine Live-Verbindung zu den sich im Einsatz befindenden Feuerwehrkräften und der permanenten Übermittlung von Echtzeitdaten.

Die genannten Gefahrenpunkte werden durch die IoT-Funktionalitäten der Low-Code-Plattform Simplifier minimiert, um so die Sicherheit der Einsatzkräfte zu maximieren. Eine Kombination aus mobilen und tragbaren Endgeräten, Geolokalisierungs- und Vitalitätssensoren, Echtzeitkommunikation und Benachrichtigungen sorgen für eine schnelle Reaktion der Einsatzleitung. Die Feuerwehrkräfte können dadurch in Echtzeit ihre lebenswichtigen Funktionen selbst einschätzen und somit schnell auf lebensbedrohliche Zustände reagieren.

Darüber hinaus kann die Einsatzleitung spezifische auf die jeweilige Einsatzkraft individuell ausgerichtete Schwellwerte in der Anwendung hinterlegen. Sobald ein Wert die Schwelle erreicht, wird sowohl die Einsatzleitung als auch die Einsatzkraft per Warnsignal über das System benachrichtigt.

Die Low-Code-Plattform Simplifier verfügt über standardisierte Konnektoren zu bestehenden Softwaresystemen. Diese ermöglichen der Einsatzleitung eine kontinuierliche Überwachung des Status der Feuerwehrkräfte über ein zentrales Dashboard. So geben beispielsweise die Position (liegend oder stehend) sowie die Herzfrequenz der Einsatzkraft wertvolle Erkenntnisse über den aktuellen Gesundheitszustand.

Im Ernstfall können Funkverbindungen durch Hintergrundgeräusche oft nicht so nutzbringend eingesetzt werden, wie gewünscht. Über die Anwendung können Textnachrichten versendet und ein Remote Call, also ein Videostream der Kamera in der Datenbrille, über eine Audio-/Video-Verbindung in Echtzeit aufgesetzt werden. Mittels diesen Remote Calls können einerseits die Einsatzkräfte sich mit ihrem Einsatzleiter verbinden, andererseits ist es der Einsatzleitung auch möglich, die einzelnen Kameras selbstständig zu aktivieren, um so ungewollte Situationen schnell zu erfassen und den Gefahrengrad präzise zu analysieren.

Umgesetzt wurde die Anwendung für die Datenbrille ODG R-7, eine militärisch geprägte Brille, die auch mit den extremen Bedingungen bei Feuerwehreinsätzen zurechtkommt. Doch da die App auf der Simplifier-eigenen Plattform Simplifier erstellt wurde, lässt sie sich auch problemlos auf anderen Geräten nutzen.

Der Simplifier ist eine Low-Code-Plattform für integrierte IoT Anwendungen und ermöglicht daher das Vernetzen von Dingen und IT-Systemen einerseits und die Entwicklung der notwendigen Apps ohne konventionelle Programmierung andererseits.

Die Zeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von lebensrettenden und gesundheitsschützenden Software. Denn je schneller die Anwendung produktiv genutzt werden kann, desto früher kann mit der aktiven Unfallprävention begonnen werden. Dies ist ein neuer Meilenstein, gerade im Hinblick darauf, dass die Anwendung in einer kurzen Zeitspanne (10 Tage) entwickelt wurde und ab Q4/2017 produktiv eingesetzt wird.