Siemens Digitale Produktion

Interaktion in der smarten Fabrik mit Simplifier

1. Ausgangssituation

Die fertigende Industrie kann enorm von den Potentialen der digitalen Transformation profitieren. Technologien wie Sensortechnik, Robotik, AR und VR, die eine hochwertige Datensammlung und -auswertung möglich machen, versprechen eine Produktion in Losgröße 1, hohe Produktivität, sinkende Produktionskosten, steigende Wettbewerbsfähigkeit und Zero Downtimes.

Auch die Siemens AG wollte die Vorteile dieser innovativen Technologien für ihre Division Process Industries and Drives am Standort Nürnberg nutzen. Der Schwerpunkt liegt hier auf kundenspezifischen Projekten, die einen hohen manuellen Fertigungsanteil haben, das heißt der Mensch spielt im Prozess nach wie vor eine große Rolle. Deshalb muss es die IT dem Werker ermöglichen, mit den Systemen und den Maschinen zu interagieren.

  • Siemens AG

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  • 2019

  • Digitale Produktion

2. Herausforderung

Die Fertigung im Nürnberger Siemens Werk war geprägt von viel papierbasierter Arbeit. Für die Werksmitarbeiter war die Informationsbeschaffung und -weitergabe mit hohem Aufwand verbunden. Entweder gab es viele unterschiedliche Datenquellen oder die Daten waren nur lückenhaft vorhanden. Insellösungen erschwerten die Datentransparenz und -qualität und waren zudem teils nicht kompatibel mit ERP-Systemen, wie z.B. SAP.

Für die Prozessschritte der Fertigung stand somit keine einheitliche Datenbasis zur Verfügung. Doppelte Einträge und Mehraufwände waren somit an der Tagesordnung. Störungen z.B. mussten über mehrere Tools erfasst werden, damit relevante Abteilungen Kosten verrechnen, Fehler technisch beheben oder Ersatzteile besorgen konnten.

Definierte Ziele (mittel- bis langfristig)

R2D – Road to Digital Production

Die Applikationen, die für Siemens auf Simplifier-Basis erstellt werden und wurden sind auch integraler Bestandteil eines Forschungsprojektes vom bayerischen Staatsministerium. Hier wird der Produktiveinsatz der Applikation im Fertigungsprozess innerhalb eines Cyber-Physischen-Produktions-Systems (CPPS) getestet.

3. Lösung

Über die Low-Code Plattform Simplifier können integrierte Business- und IoT-Anwendungen in nur kurzer Zeit erstellt werden. Sie setzt auf bestehender IT auf und verbindet Bestands-Systeme mit anderen Datenquellen, wie SAP-Datenbanken und auch die IoT-Plattform Mindsphere von Siemens. Sogenannte Konnektoren übertragen die Daten, die in der Anwendung beliebig weiterverarbeitet und über eine mobile Applikation gesteuert werden können.

Zwei Anwendungsbeispiele im Einsatz:

Non Conformance (NC) App

Diese IoT-Applikation wurde auf Simplifier entwickelt und dient dazu Störmeldungen zu erfassen, die während des Fertigungsprozesses auftreten. Um die Endabnahme eines Produktes smarter zu machen, soll die Datenübertragung auch im Störungsfall leichter von der Hand gehen. Der Werker kann vorhandene Daten zum Produkt über die System-Datenbank abrufen und muss nur noch wenige Daten zum Störungsfall eintragen – einfach und schnell per Mobilgerät. Die zusätzlich erfassten Daten werden ebenfalls im System hinterlegt, sodass im Bearbeitungsprozess der Störung alle relevanten Daten vorliegen und genutzt werden können.

SIPRO App

Im Gegensatz zur NC-App werden mit SIPRO nicht Störungen im Projekt, sondern Störungen an Werkzeugmaschinen, Gebäuden, Telefonanlagen etc. erfasst. Die SIPRO-App ist bereits seit einigen Jahren im Einsatz, jedoch war die verwendete Technologie nicht mehr zeitgemäß und sollte deshalb abgelöst werden. Simplifier ermöglichte eine reibungslose Erstellung derselben App in sehr kurzer Zeit und über standardisierte Konnektoren konnte auch das zu verwendende SAP PM System problemlos integriert werden. Die SIPRO-App ist bereits die zweite mit SAP kommunizierende Anwendung, die innerhalb kürzester Zeit im Werk live gehen wird.

4. Ergebnisse

Erreichen des ROI in weniger als 12 Monaten

8 Apps live innerhalb von 6 Monaten

erste App bereits nach 24h umgesetzt und live

5 Mitarbeiter in 12 Tagen befähigt Apps zu erstellen

Davon profitieren die Mitarbeiter:
Für die Werker hat sich durch die Digitalisierung der Fertigung vieles verbessert. Die Datenerfassung mittels Papier und Stift gehört der Vergangenheit an. Die Systemintegration mit Simplifier gibt ihnen aber trotz der digitalen Prozesse die Möglichkeit, mit dem IT-System zu interagieren. Durch die innovativen Technologien und das userfreundliche Handling der smart Devices ist die Nutzungs-Akzeptanz der Werksarbeiter sehr hoch.
Die Applikationen wurden sofort gerne verwendet, und nicht nur das. Die Nutzung von Simplifier ermöglichte es den Werksarbeitern, selbst gewünschte Applikationen zu entwickeln. Die mobile Datenerfassung erleichtert zudem den Prozessablauf in allen Bereichen. Die Konsistenz bei der Erfassung erhöht darüber hinaus auch die Datenqualität. Das ermöglicht die Analyse von fehlerhaften Prozessen und die Identifikation von Korrelationen in der Fertigung.

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